Netzwerk Wiesen + Weiden                
                    in  Waldeck-Frankenberg

Das Rodenbachtal für den Ameisenbläuling

Beabsichtigt ist, das Rodenbachtal Lebensraum für den Wiesenknopf-Ameisenbläuling zu erhalten. Dazu finden aktuell Abstimmungsprozesse mit unterschiedlichen Adressaten statt.

300 Meter Netz für Wildbienen


In Hessen gibt es 424 Wildbienenarten, davon sind 55 % bedroht, ausgestorben oder verschollen. Wildbienen sind als die wichtigsten Bestäuber unerlässlich für unsere Ernährungssicherheit. Deshalb gibt es jetzt das Projekt, im Jahr 2024 rund um Edertal-Anraff, Lebensräume für Wildbienen zu sichern oder wieder herzustellen. Weil Wildbienen im Durchschnitt nur 300 Meter zwischen Nistplatz und Futterstelle zurücklegen, dürfen diese Biotope nicht weiter als 300 Meter voneinander entfernt sein.


Wiesenwege und Wegeseitenstreifen können wichtige Biotopkorridore werden, wenn sie blütenreich sind. Da die meisten Feldwege gemulcht werden, werden Gräser (und Brennesseln) gefördert und Blütenpflanzen zurückgedrängt. In Anraff gibt es noch einen Landwirt, der Feldwege mäht und das Mahgut verfüttert. Das unterstützen wir, indem wir für eine Feldwegesatzung der Gemeinde Edertal eintreten, die das ermöglicht.


Wegeseitenstreifen (meistens jeweils 1,50 m breit) sind Eigentum der Gemeinde. Im Grünland werden sie mitgenutzt und gepflegt. Ein Landwirt hat sich bereit erklärt, den Seitenstreifen nicht zu düngen und ein- bis zweimal im Jahr zu mähen, obwohl er dadurch einen Nachteil hat. Damit können sich Blütenpflanzen, wie Flockenblumen und Witwenblumen ansiedeln.  Wir hoffen, das sich weitere Landwirte anschließen.


Einige Landwirte und Hobbytierhalter bewirtschaften extensiv ihre Wiesen. Diese Wiese z.B. ist voller gelbem Hornklee. Sie wird seit 5 Jahren nicht gedüngt und einmal im Jahr gemäht. Wir wollen das wertschätzen und 2024 auf diesen Flächen die Pflanzen und Wildbienenarten dokumentieren.

Gelbbindige Furchbiene auf Flockenblume


Auch Erbsen und Acker-Bohnen sind als einheimische Blütenpflanzen interessant für Wildbienen. Oberirdische und unterirdische Nistmöglichkeiten könnten mit Einverständnis der Landwirte direkt an den Feldern angelegt werden. Ein Konzept, wie die Nistmöglichkeiten im Boden das nächste überdauern könnten, ohne untergepflügt zu werden, muss entwickelt werden.


Ein Viertel der Wildbienen nisten oberirdisch, z.B. in Käferfraßgängen in altem Holz oder in Nisthilfen. Wie gut die einzelnen potentiellen Lebensräume des "300 Meter Netzes für Wildbienen" in Anraff von Wildbienen angenommen werden, soll 2024 untersucht werden, indem an diesen Biotopen genormte Nistkästen aufgestellt werden. So lässt sich die Belegung der Nistzellen leicht vergleichen.


Dreiviertel aller Wildbienen nisten an vegetationsfreien Stellen im Boden. 2024 sollen verschiedene Methoden erprobt werden, kleine Ein-Quadratmeter große vegetationsfreie Parzellen zu schaffen:
- durch Ablflämmen zwischen November und  
  Februar
- durch Abtragen von 5 cm Boden
- Durch Umgraben und Festreten von Boden. 



Filme über Wiesen
Leben in der Wiese bis 27.1.28 in der ardmediathek, 15 Minuten
"Die Wiese" in der ndrmediathek, 45 Minuten
Die Wiese - ein verlorenes Paradies, 45 Minuten, Doku auf youtube.com
Biene Majas wilde Schwestern bis 24.3.24 in der ardmediathek. Ein toller Film von Jan Haft über Wildbienen.